SharePoint 2019 und Exchange 2019 verzahnen (1)

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SharePoint 2019 und Exchange 2019 verzahnen (1)

06.02.2023 - 12:31
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SharePoint 2019, SharePoint Online, Exchange Online und Exchange 2019 arbeiten Hand in Hand. So lassen sich in SharePoint Funktionen nutzen, die Exchange bereitstellt und umgekehrt. Ein Beispiel sind freigegebene oder Websitepostfächer in Exchange. Auch Gruppenkalender lassen sich in SharePoint und Exchange gemeinsam verwenden. Im ersten Teil des Workshops schauen wir uns an, wie Sie Ihren Nutzern mit dem eDiscovery Center in SharePoint eine umfassende Suchfunktion an die Seite stellen und widmen uns einer ersten Konfiguration von Websitepostfächern.

Wir beginnen unseren Workshop mit der Suche nach Inhalten. Damit Benutzer In-Situ-eDiscovery-Suchen durchführen können, müssen Sie sie der RBAC-Rollengruppe "Discovery Management" hinzufügen. Diese Rollengruppe besteht aus zwei Verwaltungsrollen: Die Rolle "Mailbox Search" ermöglicht das Ausführen einer eDiscovery-Suche, die Rolle "Legal Hold" erlaubt es Anwendern, ein Postfach in einem Compliance-Archiv zu platzieren oder das Beweissicherungsverfahren für ein Postfach zu aktivieren.

Möchten mehrere Anwender zusammenarbeiten, bieten sich in Exchange 2019 übrigens weiterhin Öffentliche Ordner an. Sie können in der neuen Exchange-Version aber auch Websitepostfächer und freigegebene Postfächer nutzen, um mehreren Anwendern Zugriff auf gemeinsame Informationen zu geben.

 

eDiscovery-Suchen durchführen

SharePoint verwendet für Inhaltsindizierung und -abfrage die "Microsoft Search Foundation", den gleichen Suchdienst wie Exchange 2019. So geben Exchange und SharePoint jeweils die gleichen Suchergebnisse zurück. Bevor Sie das eDiscovery Center in SharePoint zum Durchsuchen von Exchange-Postfächern verwenden können, richten Sie eine Vertrauensstellung zwischen den Systemen ein. In Exchange 2019 und SharePoint 2019 kommt dazu die OAuth-Authentifizierung zum Einsatz. Damit ein SharePoint-Benutzer eine eDiscovery-Suche in Exchange-Postfächern durchführen kann, müssen Sie dem Benutzer die entsprechenden Berechtigungen in Exchange zuweisen.

Benutzer der Rollengruppe "Discovery Management" können ohne weitere Konfiguration Compliance-eDiscovery-Suchen durchführen. Die Anwender erstellen ferner mit dem Exchange Admin Center (EAC) oder in der Exchange Management Shell (EMS) Suchen. In einer Hybridbereitstellung mit Office 365 und lokalen Exchange-Servern erstellen Sie Compliance-eDiscovery-Suchen für Postfächer in Office 365 mit dem EAC.

 

Möchten Sie E-Mails in ein Discovery-Postfach kopieren, müssen Sie ein lokales Discovery-Postfach auswählen. Der Assistent für Compliance-eDiscovery und -Archiv im EAC ermöglicht das Erstellen einer Compliance-eDiscovery-Suche und verwendet ein Compliance-Archiv, um die Suchergebnisse aufzubewahren. Wenn Sie eine Compliance-eDiscovery-Suche erstellen, wird ein spezielles Suchobjekt im zugehörigen Systempostfach erstellt. Dieses Objekt lässt sich bearbeiten, um die Suche zu starten, zu beenden, zu ändern und zu entfernen. Für das Erstellen einer Compliance-eDiscovery-Suche müssen Sie die folgenden Daten angeben:

 

  • Name: Der Suchname kommt zum Einsatz, um die Suche zu identifizieren.
  • Postfächer: Sie können alle Postfächer in der Exchange-2019-Organisation durchsuchen. Dabei lassen sich auch Verteilergruppen verwenden. Die Mitgliedschaft der Gruppe wird beim Erstellen der Suche miteinbezogen.
  • Suchabfrage: Sie können entweder alle Postfachinhalte der angegebenen Postfächer durchforsten oder nur nach einzelnen Inhalten suchen. Standardmäßig durchsucht Exchange dabei alle Nachrichtentypen. Zum Einschränken einer Suche können Sie nach Absender oder Empfänger filtern sowie Nachrichtentypen wie E-Mail, Kontakte, Dokumente, Journal, Besprechungen, Notizen und Lync-Inhalt zum Durchsuchen auswählen.

Integrationsdienste und Zeitsynchronisierung
Virtualisieren Sie einen Exchange-Server oder SharePoint, müssen Sie unter Um-ständen die Zeitsynchronisierung sowie weitere Parameter in der entsprechenden Virtualisierungsumgebung konfigurieren. Auf jedem virtuellen Computer installiert Hyper-V zum Beispiel automatisch die Integrationsdienste. Dabei handelt es sich um ein Softwarepaket, das die Leistung virtueller Server deutlich verbessert. Rufen Sie dazu für jeden Server die Einstellungen auf und klicken Sie in der Oberfläche auf "Integrationsdienste".

Hier stellen Sie ein, ob sich die virtuellen Server mit dem Host synchronisieren sollen. Für virtuelle Windows-Server in Active-Directory-Domänen sollten Sie diese Synchronisierung deaktivieren, da durch die Zeitsynchronisierung Inkonsistenzen auftreten können. Vor allem bei der Virtualisierung von SharePoint, Exchange oder virtuellen Domänencontrollern liegt in dieser Konfiguration eine häufige Fehlerquelle. Da die Server Mitglied einer Domäne sind, synchronisieren sie die Zeit mit einem Domänencontroller in der Domäne.

 

Seite 1: Inhalte gezielt finden
Seite 2: Websitepostfächer konfigurieren

 


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6.02.2023/ln/dr/Thomas Joos

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